
Weltweiter Photovoltaik-Boom – Mehr als 35 Länder mit Gigawatt-Zubau
Im Jahr 2024 erlebt die Solarenergie ein Rekordwachstum, ein weltweiter Photovoltaik-Boom ist zu verzeichnen. Laut IEA-PVPS errichteten 35 Staaten jeweils mehr als ein Gigawatt neue PV-Leistung. Insgesamt lag der weltweite Ausbau zwischen 553 und 601 Gigawatt – eine neue Bestmarke. China bleibt unangefochten an der Spitze mit bis zu 357 GW, gefolgt von den USA (47 GW), Indien (32 GW) und Deutschland (17,2 GW). Auch aufstrebende Märkte wie Brasilien und Polen verzeichnen beachtliche Zuwächse. Die globale Nachfrage nach sauberem Strom treibt die Entwicklung voran.
Mehr Vielfalt auf dem Solarmarkt
Die Solarbranche wird internationaler. Immer mehr Länder investieren massiv in Photovoltaik, gestützt durch Förderprogramme, niedrigere Kosten und lokale Wertschöpfung. Neben klassischen Großprojekten gewinnen dezentrale Anlagen, netzferne Systeme und Eigenverbrauchslösungen an Bedeutung. Auch kleinere Volkswirtschaften etablieren sich als ernstzunehmende Akteure im globalen PV-Markt.
Technik treibt Wachstum
Die weltweite Modulproduktion erreichte rund 728 GW – fast 19 % mehr als 2023. Mehr als 86 % der Fertigung entfällt auf China. Technologisch dominieren hocheffiziente Zellen wie TopCon und n-Type. Viele Produzenten diversifizieren ihre Standorte nach Indien oder Europa, um geopolitische Risiken abzufedern. Der Trend geht klar in Richtung Effizienz, Flexibilität und regionale Versorgungssicherheit.
Task 1 Manager beim IEA-PVPS-Programm, Gaëtan Masson: „Im Jahr 2024 zeigten sich gegen Jahresende erste Anzeichen einer Preisstabilisierung, da gezielte Anstrengungen unternommen wurden, um die Nachhaltigkeit der Hersteller zu verbessern.“
Weltweiter Photovoltaik-Boom: Herausforderungen für die Solarbranche
Trotz des beeindruckenden Wachstums der Photovoltaik stehen viele Märkte vor grundlegenden Strukturproblemen. Der rasante Ausbau bringt neue Abhängigkeiten, technische Engpässe und wirtschaftliche Unsicherheiten mit sich. Die wichtigsten Stolpersteine im Überblick:
- Überkapazitäten belasten Preise und Renditen
- Projektfinanzierungen werden durch schwankende Strompreise erschwert
- Netzanbindung wird zur Wachstumsbremse in vielen Ländern
- Abhängigkeit von China bleibt geopolitisch kritisch
- Speicher und Netzmanagement sind Schlüssel zur Systemintegration
Europäische Märkte: Wachstum mit Hürden
Die EU verzeichnete 2024 einen PV-Zubau von über 62 GW. Deutschland bleibt Spitzenreiter in Europa, aber auch Spanien, Italien und die Niederlande tragen erheblich zum Wachstum bei. Gleichzeitig hemmen Flächenkonkurrenz, Bürokratie und Personalengpässe den Fortschritt. Viele Kommunen und regionale Anbieter setzen verstärkt auf eigene Projekte, um unabhängig und resilient zu agieren.
Ausblick: PV wird Teil der globalen Grundversorgung
Photovoltaik hat sich von der Alternativtechnologie zur tragenden Säule der weltweiten Energieversorgung entwickelt. Die Dynamik des Ausbaus, gepaart mit technischer Innovation und wachsender Internationalisierung, zeigt: Die Solarbranche steht erst am Anfang ihres Potenzials. Wer heute klug investiert und auf flexible, dezentrale Strukturen setzt, wird morgen wettbewerbsfähig bleiben.




